Cinema Augustinum: Stolpersteine
Dokumentarfilm über das größte dezentrale Denkmal der Welt
Deutschland 2008, 76 Min.
Regie: Dörte Franke
mit Gunter Demnig, Uta Franke u.a.
„Es gibt in Deutschland derzeit nicht viele Dokumentarfilme, die politisch und künstlerisch so engagiert sind!“ (taz)
„Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist.“, sagt Gunter Demnig. Seit 2000 verlegt der Konzeptkünstler seine „Stolpersteine“ vor dem letzten, selbstgewählten Wohnort von Opfern des Nazi-Regimes. Jeder Stein wird durch eine private Spende in Höhe von 95 Euro finanziert, öffentliche Kassen werden nicht belastet. Demnig hat sein Projekt von Anfang an ausdrücklich für alle Opfergruppen des Nationalsozialismus konzipiert und mit der Unterzeile „Ein Projekt für Europa“ versehen. Bis Ende September 2008 hat er allein in Deutschland mehr als 15.000 „Stolpersteine“ in über 300 Städten und Gemeinden verlegt.
Die „Stolpersteine“ sind umstritten. Einige Städte wollen das Projekt nicht genehmigen, weil dadurch nach ihrem Empfinden „die Namen der Opfer mit Füßen getreten werden“. Dieses Argument von Charlotte Knobloch, der ehemaligen Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland, steht im Zentrum der Debatte um das Verbot in München.
Dörte Franke begleitet den Künstler auf seinen Verlegungstouren und bei der Arbeit in seinem Kölner Atelier. Durch den persönlichen Zugang zu ihm und ihrer Mutter Uta Franke, der Koordinatorin des „Stolpersteine“-Projektes, erhielt die Regisseurin Einblicke in einen Arbeitsalltag, der sich immer mehr zu einer logistischen und auch persönlichen Herausforderung entwickelt.
Eintritt: 7 Euro, ermäßigt 5 Euro