LEBENSZEICHEN: Arnold Schönberg – künstlerische Existenz zwischen Schöpfermacht, Ohnmacht und Gewalt
Vortrag von Dr. Elke Lang-Becker
Unverständnis durch die Zeitgenossen bestimmt das Leben von Arnold Schönberg (1874-1951), Vorurteile begegnen dem Komponisten noch heute. In den Konzert- und Rundfunkprogrammen erscheinen seine Werke nicht häufig und wenn, werden bevorzugt Werke der „spätromantischen“ Phase aufgeführt. Das durchschnittliche Konzertpublikum lehnt seine Musik meist von vornherein ab, auch die noch vorhandenen „Bildungsbürger“ äußern Vorbehalte.
Wer war dieser Komponist, der auch Musiktheoretiker, Maler, Erfinder und Schriftsteller war und dessen Bedeutung für die Musikgeschichte unbestreitbar ist als einer der Väter der „Neuen Musik“, der „atonalen Musik“ und der „Zwölftonmusik“? Der durchaus auch Erfolge hatte, aber seit den 1920er Jahren als Jude diskriminiert wurde und schließlich 1933 in die USA emigrierte. Wie ging er mit den erlittenen Anfeindungen, der materiellen Unsicherheit, der Emigration, den auf Körper und Seele wirkenden Folgen um? Wie bewältigte er die Grenzsituation, wie gelang ihm die Überwindung von Dilemmata? Antworten auf diese Fragen gibt Dr. Elke Lang-Becker in ihrem Vortrag.
Elke Lang-Becker studierte Musik an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Mannheim sowie Musikwissenschaft, Romanistik und Kunstgeschichte an den Universitäten Mannheim und Heidelberg, legte die Staatsexamen ab und wurde mit einer Arbeit über die französische Barock-Oper promoviert. Sie war langjährig im gymnasialen Schuldienst tätig, danach von 2001 bis 2020 Lehrbeauftragte am Musikwissenschaftlichen Seminar der Universität Heidelberg. Seit 2005 arbeitet sie im Interdisziplinären Arbeitskreis des Instituts für medizinische Ethik IEPG Mannheim mit und beschäftigt sich dabei im Rahmen der Medizinethik mit Themen aus Musik-, Literatur-, Kunstgeschichte und Philosophie.
Eintritt frei