Musikalische Raritäten an der Schwelle zur Moderne

Konzert mit Matthias Metzger (Violine) und Sonja Schröder (Violoncello)

Programm:
Bohuslav Martinů: Duo Nr. 2 in D-Dur
Reinhold Glière: Acht Duos, op. 39
Zoltán Kodály: Duo für Violine und Cello, op. 7

Tänzerische Vitalität, rustikal-folkloristische Klangfärbungen und raffinierte Rhythmik sind nur drei Beispiele für die musikalischen Elemente, die in diesem Konzert ihre Wirkung entfalten. Die drei gespielten Duos für Violine und Violoncello stammen von drei Komponisten aus Ost-Europa, die im 19. Jahrhundert geboren wurden und mit den stilistischen Strömungen des 20. Jahrhunderts sowie den Klänge ihrer jeweiligen Heimat eigene Tonsprachen entwickelten.

Bohuslav Martinů (1890 – 1959) zählt zu den bedeutendsten tschechischen Komponisten. Sein Schaffen, insbesondere die Orchesterwerke und die Kammermusik, wird in letzter Zeit verstärkt öffentlich wahrgenommen. Martinůs Musikverständnis stand in Gegensatz zur traditionellen Auffassung der Romantik: Für ihn war Musik kein subjektiv-gefühlshaftes Bekenntnis mit weltanschaulicher Bedeutung, sondern eher ein Spiel mit Tönen. Daher können viele seiner Werke auch als „Hausmusik“ bezeichnet werden.

Reinhold Moritzewitsch Glière (1875 – 1956) gehörte zu einer Generation aufstrebender Moskauer Musikstudenten, die nach Tschaikowskys Tod der russischen Musik neue Wege wiesen – so wie auch seine Studienkollegen Sergej Rachmaninow und Alexander Skrjabin. Die Acht Duette für Violine und Violoncello op. 39 gehören zu den besonders reizvollen Streicherstücken des Komponisten.

Der ungarische Komponist Zoltán Kodály (1882 – 1967) war auch Musikpädagoge und -ethnologe und beschäftigte sich mit grundlegenden Fragen der musikalischen Ausbildung. Sein Duo für Violine und Violoncello entstand am Vorabend des Ersten Weltkrieges als unmittelbarer Ausdruck von Kodálys Forschungen zur Pentatonik (Fünftönigkeit) in der ungarischen Volksmusik.

In diesem Konzert musizieren Matthias Metzger und Sonja Schröder. Matthias Metzger ist Mitbegründer der Heidelberger Sinfoniker, seit 2007 Konzertmeister der Deutschen Philharmonie Merck und seit 2008 Leiter des Neuenheimer Kammerorchesters. Sonja Schröder unterrichtet Violoncello an der Akademie für Tonkunst Darmstadt, ist als Konzert-Cellistin mit dem Schwerpunkt Kammermusik tätig und seit 2002 Mitglied der Deutschen Philharmonie Merck.

Eintritt: 15 Euro, ermäßigt 10 Euro